Ein Gastbeitrag von Martin
Hallo!
Ich komme aus Wien, bin 36J alt und habe seit ca. 2 Jahren das Problem mit chronisch trockenen Augen. Ich habe davor seit etwa 4 Jahren weiche Kontaktlinsen täglich getragen, die ich auch gut vertragen habe. Seit dem Umstieg von Brillen auf die weichen Kontaktlinsen hatte ich eine weitaus bessere Lebensqualität als davor. Bei vielen Sportarten bedeuten die Brillen gegen Kurzsichtigkeit leider eine starke Einschränkung und es war mein größter Wunsch, dauerhaft auf die Brille verzichten zu können.
Nach einigen Jahren habe ich leider die Kontaktlinsen plötzlich nicht mehr gut vertragen, was dadurch bemerkbar wurde, dass die Linse ständig im Auge verrutschte und die Augen zunehmend gereizt wurden. Ich habe mich damals nach einigem Probieren von anderen Linsenmarken (was leider nichts gebracht hat), schweren Herzens dazu entschlossen, auf die Kontaktlinsen zu verzichten und wieder auf die Brille umzusteigen.
Diese Entscheidung ist mir ganz und gar nicht leicht gefallen und war sehr belastend und frustrierend, da ich wie gesagt die ganzen Erschwernisse bei Sport und Freizeit wieder auf mich nehmen musste.

Kurze Verschnaufpause?!
Die Beschwerden mit den gereizten Augen waren damals zum Glück aber verschwunden. Nach einigen Monaten jedoch setzten die Beschwerden noch wesentlich heftiger wieder ein. Ich hatte juckende Augen und eine entzündete Bindehaut, was nach einem Arztbesuch mit Antibiotikum und Kortison-Tropfen behandelt wurde. Trotzdem wurden die Symptome immer schlimmer.
Die Bindehaut war ständig ausgetrocknet/entzündet und die Lider morgens angeschwollen. Die Bildschirmarbeit wurde zunehmend zum Problem und ich wurde oft von meinen Kollegen auf die Entzündung angesprochen. Besprechungen und Kundentermine waren natürlich auch äußerst unangenehm. Schließlich wurde mir bei einem der zahlreichen Arztbesuche geraten im Spital in einer Augenambulanz einen Abstrich machen zu lassen, um etwaige Erreger im Auge ausfindig zu machen, die gegen das Breitbandantibiotikum resistent sein könnten.
Dieser Abstrich war aufgrund der bestehenden Entzündung leider äußerst schmerzhaft und hat natürlich auch kein Ergebnis gebracht. Bei der Befundbesprechung hat man damals in der Klinik eine Meibomdrüsen-Dysfunktion festgestellt und Ikervis zusätzlich zu Tränenersatzmitteln und erneut Kortison-Tropfen verschrieben.
Seither ist das Beschwerdebild bei mir leider ein ständiges Auf und Ab. Die Freizeitaktivitäten im Freien sind leider oft mit einer Verschlechterung verbunden, da man leider während einem Badeausflug oder während einer Motorradtour die Augen nicht ständig eintropfen kann und der stärkere Luftzug natürlich das Auge im Vergleich zu Indoor-Aktivitäten noch stärker austrocknet.

Die Lebensqualität leidet unter dem Sicca Syndrom
Die letzten eineinhalb Jahre waren leider sehr beschwerlich, da ich fast keinen Tag ohne Einschränkungen und Beschwerden verbringen konnte. Jetzt probiere ich gerade die E-Eye Behandlung aus, wobei ich erst 2 Sitzungen der insgesamt 4 Sitzungen hinter mir habe. Die 1. Sitzung brachte noch keine Verbesserung der Beschwerden. Nach der 2. Sitzung war eine deutliche Verbesserung spürbar, die aber nur ca 1 Woche angedauert hat. Daher erwarte ich mit Zuversicht die weiteren beiden Sitzungen, da die Wirkung ja kumulativ sein soll und sich erst nach Abschluss der Behandlung vollständig zeigt.
Abschließen möchte ich nochmal den beschwerlichen Weg zu einer richtigen Diagnose nach diversen Arztbesuchen chronologisch aufzeigen: Bei Beginn der Beschwerden wurde mir von meinem Arzt der Umstieg auf angepasste (teure) Kontaktlinsen empfohlen, die ich zwar bestellt habe, aber leider nur selten tragen konnte. Als sich die Beschwerden zunehmend verschlimmerten, wurde 2x aufgrund des Verdachtes auf bakterielle Bindehautentzündung ein Antibiotikum + Kortison verschrieben. Beim vierten Arztbesuch (ich hatte mittlerweile den Arzt gewechselt) wurde ein anderes Antibiotikum ausprobiert und die Überweisung an die Ambulanz zum Abstrich ausgestellt. Erst beim zweiten Besuch in der Klinik, welcher der insgesamt 6. Termin im Laufe von etwa 4 Monaten war, wurde die Ursache gefunden und gezielt behandelt.
Ich denke oft an die Zeit vor Beginn meiner Beschwerden zurück, als ich einen ganz "normalen" Tag verbringen und tun und lassen konnte was mir Spaß macht.
PS: Sie möchten auch einen Gastbeitrag über Ihre Erfahrungen verfassen und so vielen weiteren Patienten dadurch helfen? Dann genügt eine kurze E-Mail an fn-home@web.de
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